Rückblick 2020

 

Ab Mitte März vergangenen Jahres verlief das Jahr 2020 für uns alle unerwartet anders.

Geplante neue oder bewährte Aktivitäten mussten ausfallen oder konnten nur im veränderten „Corona-Format“ stattfinden. In einer Welt, die gerade ins Stocken geriet und an ihre eigenen Grenzen stieß, war es wohltuend, weiterhin den Blick auf die vielfältigen Herausforderungen der Zukunft zu richten.

 

Wichtig ist und bleibt uns die kritische Beobachtung der Umgestaltung der Gesellschaft durch die rasche Digitalisierung aller Lebensbereiche in Form der Aufrüstung auf die Mobilfunktechnik 5G. In Zusammenarbeit mit der Bürgerinitiative „Lübeck 5G frei und lebenswert“ konnte hierzu in kleineren und größeren Veranstaltungen Aufklärungsarbeit geleistet werden. Nachdem bereits mit einzelnen Fraktionen über Risiken der Digitalisierung in Bezug auf Gesundheit, Klima und Sicherheit diskutiert wurde, soll nun im Januar dieses Jahres ein Gespräch der BI mit dem Bürgermeister und Senator Hinsen stattfinden. Dazu gibt es eine Unterschriftenaktion in Form einer Petition, hier ist der Link dazu: https://www.openpetition.de/petition/online/ausbaustopp-von-5g-in-luebeck-bis-die-unbedenklichkeit-per-technikfolgenabschaetzung-bewiesen-ist

 

Als Tomorrow AG stellen wir jedoch auch grundsätzliche Fragen:was macht eine Gesellschaft zu einer guten Gesellschaft“ und „was macht eine Welt zu einer besseren Welt?“  
Wo finden wir im heutigen Fortschrittsgedanken unser Menschsein wieder, in Würde, Sinnhaftigkeit und Verbundenheit mit „Höheren Werten“? Mit Vorführungen des neuen Films von Erwin Wagenhofer „but beautiful“ (2019) im kleinen Kreis konnten wir dem Zukunftsthema weiter nachgehen und der Frage „wie wollen wir künftig leben - und diese Zukunft mitgestalten?“

 

Als einen wesentlichen Schritt hin zum bewusst verantwortlichen Gestalten von Zukunft im städtischen Raum sehen wir die Unterzeichnung der 17 globalen Nachhaltigkeitsziele (SDG’s) durch BM Lindenau im Oktober letzten Jahres. Nachdem wir hierzu einen Vortrag in Herrnburg bei der dortigen Wählerinitiative gehört hatten, ließen wir uns vom Nachhaltigkeitsbeauftragten der Bundesregierung beraten und haben daraufhin im Juni 2019 einen Antrag bei der Einwohnerversammlung eingebracht, der die Bürgerschaft aufforderte, sich mit den Nachhaltigkeitszielen der UN–Agenda zu befassen. Da es nun bei der Umsetzung große Auslegungsspielräume gibt, braucht es wache Bürger, die weiterhin am Thema dranbleiben.

 

Zu guter Letzt sei noch unser erstes urbanes Gartenprojekt erwähnt, das nun schon in seine dritte Saison geht. Der Schrebergarten in Eichholz und die bunte Gruppe von Gärtnern/innen, die sich über die Tomorrow AG zusammengefunden hat, erwies sich als sinnstiftende Oase besonders zu Corona Zeiten. In kleinem Stil konnte hier, direkt vor der Haustür, zur Verbesserung von Lebensräumen und der eigenen Stimmung beigetragen werden. Gute Gründe, um für die Ausweitung vom urbanen „Schreber-Gardening“ Werbung zu machen, zumal es in Lübeck einige davon gibt - aber auch Schrebergartenanlagen durch kommunale Aktivitäten in ihrer Existenz bedroht sind.

 

Die Welt ist voller Lösungen“ oder „wann, wenn nicht wir“ oder „Zukunft ist möglich“…
In diesem Sinne hoffen wir, von euch zu hören, euch zu treffen, gemeinsam etwas zu veranstalten und  an einem lebbaren „Tomorrow“ mitzuwirken.


Veranstaltung am 19.2.2020 in der Großen Börse im Rathaus

Über 250 Gäste bei 5G-Veranstaltung

 

Bis auf den letzten Platz war die Große Börse im Lübecker Rathaus am Mittwochabend gefüllt. Die Fraktion Die Unabhängigen hatten zum Thema 5 G – Chancen und Risiken Dipl.Ing.Jörn Gutbier von der Initiative Diagnose:Funk eingeladen.

 

An der anschließenden Podiumsdiskussion nahmen neben Jörn Gutbier, Johannes Hartwig, Abteilungsleiter Technologie im Wirtschaftsministerium, Tim Klüssendorf, persönlicher Referent des Bürgermeisters und Wiltrud Wagner, Aktivistin der Bürgerinitiative 5G-freies Lübeck teil.

In der emotionalen Debatte wurde die mangelhafte Informationspolitik der verantwortlichen Dienststellen kritisiert und mehr Aufklärung verlangt. Dazu erklärt der Fraktionsvorsitzende der Unabhängigen in der Lübecker Bürgerschaft, Detlev Stolzenberg: "Seit einem Jahr bitten wir den Bürgermeister, das Konzept Smart City den Einwohnerinnen und Einwohnern in Lübeck vorzustellen. In der Sitzung der Bürgerschaft im Januar haben wir den Antrag gestellt, dass im Konzept zur Digitalisierung der Stadt auch der Aspekt Gesundheitsgefahren und Risiken betrachtet werden soll. Leider sah der Bürgermeister bisher keine Notwendigkeit dazu. Die Mehrheit der Bürgerschaft hat unseren Antrag abgelehnt. Dies ist sehr bedauerlich, weil die Informationsdefizite auf allen Ebenen enorm sind. Die vielen Menschen, die zu unserer Veranstaltung ins Rathaus gekommen sind, haben klare Erwartungen an die Verantwortlichen in Bund, Land und in unserer Stadt: Das Prinzip der Vorsorge des Staates darf nicht aufgegeben werden. Erst wenn klar nachgewiesen ist, dass 5G unbedenklich ist, sollte diese Technologie ausgebaut werden."

Stolzenberg macht deutlich, dass es nicht um die plumpe Ablehnung neuer Technologien und der Digitalisierung geht: "Die Chancen der Digitalisierung und die Annehmlichkeiten des Mobilfunks sind berechtigt und werden von uns nicht abgelehnt. Wir erwarten aber einen sorgsamen und verantwortungsvollen Umgang mit der neuen Technologie und eine kritische Auseinandersetzung mit den ernsten Sorgen der Menschen."



Büchertische im Herbst 2019

Büchertische mit Beratung zu relevanten ökologischen Büchern veranstalten wir bei verschiedenen Gelegenheiten wie z.B. Hof-Festen oder am Welt-Klimastreik-Tag. Wir führen dann immer interessante fachliche Gespräche. Wir empfehlen und sprechen über Bücher zu ökologischen Themen.

  

Die  Büchertische  auf verschiedenen Biohöfen der Umgebung sowie auf dem Lübecker Apfelftag am Dom waren ein voller Erfolg. Wir konnten viele gute Gespräche über die vorgestellten Buchtitel führen. Das Foto unten gibt einen kleinen Eindruck von den verschiedenen Stationen.